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Wichtige Kennzahlen für die ETF-Auswahl
Auszug aus dem Finanzcoach August 2025

ETFs gehören für Anleger mittlerweile zum Standard-Anlageinstrument. Sie sind kostengünstig, transparent und bieten Zugang zu nahezu allen Anlageklassen und Regionen. Doch nicht jeder ETF ist gleich. Die folgenden Kriterien und Kennzahlen können Ihnen bei der Auswahl helfen.
1. Gesamtkostenquote (TER) und laufende Kosten
Die TER (Total Expense Ratio) gibt die jährlichen Betriebskosten als Prozentsatz des Fondsvermögens an. Sie ist ein guter erster Vergleichswert – je niedriger, desto besser. Die „laufenden Kosten“ umfassen oft noch weitere Posten, z. B. Transaktionskosten innerhalb des Fonds. Sie liefern damit ein realistischeres Bild der tatsächlichen Kostenbelastung. Für langfristige Anleger sind niedrige Kosten ein entscheidender Renditetreiber.
2. Fondsvolumen und Alter
ETFs mit einem Volumen über 100 Mio. € gelten als stabiler und haben ein geringeres Schließungsrisiko. Eine längere Historie erleichtert zudem die Performanceanalyse.
3. Ausschüttend oder thesaurierend?
Ausschüttende ETFs zahlen Dividenden und Zinsen direkt an den Anleger aus, thesaurierende reinvestieren die Erträge. Ausschüttungen können für regelmäßiges Einkommen sorgen, Thesaurierungen sind bequemer für den langfristigen Vermögensaufbau. Bei diesen kommt man jedoch um die Vorabpauschale nicht herum.
4. Replikationsmethode
ETFs können den Zielindex vollständig physisch nachbilden (alle Werte werden gekauft), optimiert physisch replizieren (nur eine Auswahl repräsentativer Werte) oder synthetisch abbilden (über Derivate). Physische Replikation ist für viele Anleger transparenter, die synthetische Abbildung kann aber Vorteile bei schwer zugänglichen Märkten oder steuerlichen Aspekten bieten.
5. Volatilität und Maximum Drawdown
Die Volatilität misst, wie stark der Kurs eines ETFs im Zeitverlauf schwankt – je höher die Volatilität, desto größer die möglichen kurzfristigen Wertschwankungen. Der Maximum Drawdown zeigt den größten prozentualen Wertverlust innerhalb eines bestimmten Zeitraums und verdeutlicht, wie stark der ETF in einer Schwächephase eingebrochen ist. Beide Kennzahlen helfen einzuschätzen, wie robust ein ETF in turbulenten Marktphasen ist und ob das Risiko zum eigenen Anlageprofil passt.