Unsere Infothek
S&P 500: 13 % bisherige Jahres-Performance, aber nur 1 % Gewinn für Anleger?
Auszug aus dem Finanzcoach Oktober 2025

Der Schlusskurs des großen amerikanischen Indexes S&P 500 lag am 31.12.24 bei 5.881 Punkten, am 29.09.2025 bei 6.661. Damit lag die Year-To-Date (YTD) Performance - also die Entwicklung von Anfang des Jahres 2025 bis zum 29.09.2025 - bei rund 13 %. Unser iShares Core S&P 500 ETF kostete je Anteil Anfang des Jahres 600,78 Euro und am 29.09.2025 606,56 Euro (Schlusskurs). Damit lag die Rendite des ETFs bei knapp 1 %. Wie kann das sein?
Die Erklärung liegt im Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar. Der S&P 500 wird in USD gemessen, der ETF notiert aber in Euro. 2025 hat der Euro stark aufgewertet – und dadurch schrumpften die in USD erzielten Kursgewinne aus Euro-Sicht. Steigt der Euro, wird der US-Dollar in Euro umgerechnet weniger wert, wodurch die Rendite für Anleger im Euroraum sinkt.
Zu Jahresbeginn lag der EUR/USD bei rund 1,03, Ende September bei etwa 1,17. Der US-Dollar verlor damit aus Euro-Perspektive rund 12% an Wert. Gründe für die Dollarschwäche sind unter anderem die neuen US-Zölle und der schleichende Vertrauensverlust in die US-Bonität und Politik.
Für uns Euro-Anleger bedeutet das: Ein Großteil der Gewinnsteigerungen im S&P 500 wurde durch den Wechselkurseffekt aufgezehrt. Es handelt sich jedoch nur um Buchverluste. Künftige Wechselkursbewegungen können die Situation wieder verbessern – sowohl nach oben als auch nach unten. Von währungsgesicherten ETFs (meist befindet sich dann das Wort „hedged“ (gesichert) im Namen des ETF) raten wir ab, denn jede Absicherung kostet Geld.
Beachten Sie: Sie legen immer in der Währung an, in der die Unternehmen des ETFs gehandelt werden - bei einem US-ETF eben in Dollar. Ihre Euros werden in die Fondswährung getauscht, damit werden dann gemäß „Titel“ des ETFs (wie DAX, S&P; MSCI World) Aktien gekauft. Dann kommen die Währungen ins Spiel, die durch die Unternehmen des Indexes vorgegeben sind. Beim Verkauf geht alles rückwärts. Die Fondswährung ist folglich egal (Euro oder Dollar aus der Währungsperspektive des ETFs), entscheidend ist, worin angelegt wird. Und das hat dieses Jahr bei US-lastigen ETFs bisher nicht so gut funktioniert.